Wisonka



Unsere Geschichte
2004 / Westernreitabzeichen Bronze
2005 / Cushing
2006 / Athrose-Probleme
Bilder von Wisonka



Unsere Geschichte

Als das Pferd, an dem ich meine Reitbeteiligung hatte, 1988 verkauft werden sollte, kaufte ich es. Wir sind jetzt (2005) 17 Jahre zusammen.

Mein Pferd Wisonka 2001:

Rasse Hannoveraner; Geboren 1975; Vater Wendekreis




Wir waren beide "klassisch-englisch" ausgebildet. Ich hatte mit ihr einen Westernsattel bekommen, den ich gerne für das Gelände benutzte. Westernreiten hat mich schon immer interessiert, aber zu der damaligen Zeit war es schier unmöglich, einen qualifizerten Trainer zu finden.

1997 begann ich Westernreitunterricht auf einem Quater Horse zu nehmen. Da ich nicht fähig bin, ein Pferd englisch und das andere Western zu reiten, musste Wisonka mit mir umlernen. Sie war damals 22 Jahre. Ich gewann immer mehr den Eindruck, daß auch ihr das Westernreiten wesentlich mehr liegt als das "Englisch"-Reiten. Vor ein paar Jahren hatten wir das Glück, daß eine Western-Trainerin, die ihren EWU Trainer C hatte, bei uns im Stall (sonst rein klassisch-englisch) einzog. Nun konnte ich mit meinem eigenen Pferd Western-Unterricht nehmen.

Inzwischen haben wir den Stall gewechselt und sind in einem Stall, wo ca. die Hälfte der Einsteller Western reiten und auch auf Tuniere gehen. Hier ergab es sich im Herbst 2004, daß eine Stallkollegin und ich an einem Kurs zum Westernreit-Abzeichen Bronze teilnehmen konnten. Dazu mussten Wisonka und ich eine Horseman-Ship-Aufgabe reiten und einen Trail bestehen. Auch ein Geländeteil und selbstverständlich Theorie gehörten dazu. Für die Horsman-Ship musste ich an meiner Haltung arbeiten (nach mal wieder einem guten Jahr ohne Trainer); Trail hatten Wisonka und ich bis 2 Monate vor der Prüfung noch nie gemacht. Der Trail hat uns (besonders auch Wisonka) sehr viel Spaß gemacht. Eines der "Hauptprobleme" nach ein paar mal Üben war, daß Wisonka die Hindernisse von selbst machte. Dies wollen die Richter natürlich nicht sehen! Bei der Prüfung arbeitete Wisonka super mit und hat einen ganz großen Anteil daran, daß wir sie geschafft haben. Sie war zu dem Zeitpunkt 29 Jahre alt!!

März 2005: Da Wisonka nicht bzw. inzwischen sehr verspätet mit dem Fellwechsel begonnen hat, habe ich sie vom Tierarzt untersuchen lassen. Das "normale" große Blutbild hat (fast) nichts ergeben: nur Zinkmangel und Magnesiummangel. Der Eiweißwert war auch etwas zu niedrig. Leider hat der ACTH-Test ergeben, daß mein Pferd an Cushing leidet. Wisonka leidet unter den folgenden Symptomen: Langes Fell, verzögerter Fellwechsel dieses Frühjahr, Abmagerung obwohl sie viel frisst, Muskelabbau, obwohl sie normal geritten wird. Ich habe mich entschlossen, Wisonka mit einem Medikament zu behandeln. Ich warte momentan auf das Rezept des Tierarztes um dann das Medikament in Holland zu bestellen.

Dezember 2005: Seit März bekommt Wisonka nun das Parkinson-Medikament. Die erste merkbare Auswirkung war, daß sie wieder munterer wurde. Dann ging der Fellwechsel, der zwischenzeitlich endlich angefangen hatte, extrem weiter: Sie bekam kahle Stellen am Körper. Es sah fast so aus, als ob sie einen Pilz hätte, aber das Fell kam nach kurzer Zeit von selbst wieder nach. Sie hat seitdem wieder ihr ganz normales Fell. Alle 6-8 Wochen lassen wir Blut abnehmen und den ACTH-Wert bestimmen um die Tablettendosis zu bestimmen. Wir fingen mit 0,5 mg pro Tag an, steigerten auf 0,75 mg und steigern jetzt nochmal auf 1mg pro Tag. Der ACTH-Wert ist durch das Medikament runtergegangen, aber mit 0,75 mg pro Tag noch nicht im normalen Bereich.
Ihr Fressverhalten macht mir weiterhin Sorgen: Sie ist sehr wählerisch geworden und ich bekomme sie nicht mehr "rund" gefüttert, d.h. man sieht immer die Rippen. Ich habe immer mehrere Müslis im Stall, da sie heute dies möchte und morgen das. Das Einzige, was sie immer frißt ist Hafer und frisches Gras.
Im Sommer wurde das linke Sprunggelenk dick. Eine Lahmheit konnten wir nicht feststellen. Wisonka bekam ihren jährlichen "Koppelurlaub" und wurde nur 1-2 mal in der Woche im Gelände geritten. Leider fing Wisonka im Herbst an zu lahmen. Die Lahmheit war mal besser, mal schlechter aber ging nicht weg. Daher habe ich mich schweren Herzens entschlossen, den Stall nochmals zu wechseln um einen Platz für Wisonka zu finden, wo sie auch im Winter in Pferdgesellschaft auf einen Paddock kann, so daß die Lahmheit in Ruhe "ausheilen" kann. So kann sie sich soviel bewegen, wie es ihr angenehm ist. Sie hat sich im neuen Stall sehr gut eingelebt und neue "Pferdefreunde" gefunden. Mit meinem anderen Pferd Finn macht sie "Tante" für zwei Fohlen. Eine kürzliche Kontrolle durch den Tierarzt zeigte, daß ihre Arthrose so weit fortgeschritten ist, daß es angebracht ist, sie "in Rente gehen zu lassen". Man kann noch ein wenig mit ihr Spazieren gehen oder auch mal einen kurzen Schritt-Ausritt machen, aber leider geht mehr nicht mehr. Geistig ist sie noch absolut fit und hat in den neuen Stall innerhalb kürzester Zeit einige Pferde in ihre Schranken verwiesen.

Dezember 2005/Januar 2006: Seit Weihnachten 2005 haben wir verstärkt Probleme mit der Athrose in den Sprunggelenken. Teilweise lief Wisonka sehr schräg und sie entlastete das linke Hinterbein ständig. Wir geben momentan Schmerzmittel und hoffen, daß sich der Zustand stabilisiert. Sie ist nach wie vor munter und nimmt Anteil an ihrer Umgebung. Auch "kappelt" sie sich wie immer mit ihrer Boxen-Nachbarin. Die nächste Hürde wird der Schmied sein, denn sie kann sehr schlecht auf einem Hinterbein stehen. Heute (08.01.2006) hat sie sich das erste Mal seit Weihnachten wieder gelegt. Natürlich auf der Matsch-Koppel zum Wälzen! Aber ich deute dies -wie so viele andere kleine Zeichen- dahingehend, daß es ihr langsam besser geht.


Januar/Februar 2006: Die Hürde "Schmied" konnten wir nur teilweise nehmen: Vorne ist sie nach wie vor beschlagen, hinten konnten wir sie nicht mehr beschlagen, da sie nicht lange genug auf dem linken Hinterbein stehen konnte. Danach ging es erst mal bergab, da ihr ja nun auch noch die Füße weh getan haben. Sie hat sich seit Mitte Februar wieder stabilisert, lehnt sich aber immer noch oft an. Daher geht sie momentan nur sporadisch stundenweise auf die Koppel und auch nur, wenn der Boden weich ist. "Kopfmäßig" ist sie noch voll da und hat ihre Boxennachbarin (die auch ihre beste Freundin ist) wieder fest im Griff. Sie hat sich auch in einen Fuchs-Wallach "verliebt" und ist - nach mehr als über einem Jahr - wieder rossig geworden. Sie bekommt seit einiger Zeit Teufelskralle (mag sie gar nicht) und seit kurzer Zeit Ingwer (mag sie in Maßen) und etwas Schmerzmittel. Durch das Anlehnen in der Box ist an der rechten Hinterhand ein ziemlich großer kahler Fleck entstanden.


März 2006: Wisonka bekommt nun seit einem Jahr das Parkinson-Medikament. Das Fell diesen Winter war ganz normal, wenn auch ziemlich lang. Der Fellwechsel hat auch pünktlich eingesetzt. Das Schmerzmittel habe ich inzwischen abgesetzt. Sie bekommt "nur" noch Ingwer. Momentan ca. 11 Gramm am Tag. Da sie ziemlich schwierig mit dem Fessen ist, bleibt manchmal was in der Futterkrippe übrig.

Meine Tipps, wie man Ingwer in das Pferd bekommt:
Methode Erfolg
In eingeweichte Rübenschnitzel mischen Wurde ca. 2 Tage lang gefressen. Ist nur für sehr geringe Mengen von Ingwer geeignet.
In die tägliche Haferration mischen. Wurde erstaunlicherweise 3 Tage lang gefressen.
Zucker zum Hafer und Ingwer mischen. Der Haferberg in der Futterkrippe wuchs weiterhin an.
Zucker, Hafer und Ingwer mit Wasser vermischen. Wurde eine Woche lang gefressen.
Hafer, Müsli-Futter (Nutri-Star), Ingwer und Zucker mit Wasser vermischen Wird schon 2 Wochen lang gefressen. :-)


An dieser Stelle möchte ich meiner Tierärztin und meinem Schmied danken, von denen wir eine super-gute und kompetente Betreuung erhalten.


April 2006: Wir sind jetzt mit dem Ingwer bei ca. 20 g am Tag. Wisonka geht es damit gensausogut wie mit dem Schmerzmittel. Ich werte daher die Ingwer-Gaben als Erfolg. Wir haben mit dem Anweiden begonnen und sie ist wieder sehr munter. Dies hat sich leider auch beim Schmied gezeigt; da wollte sie nicht "mitarbeiten" und es war Schwerst-Arbeit die Hufe auf den Bock zu stellen. Dies ist die Quittung dafür, daß ich ihr inzwischen viele Freiheiten lasse.



Juni 2006: Am 12.06.2006 musste ich Wisonka einschläfern lassen, da das Wetter sehr heiss geworden war und sie immer schlechter lief. Eine weitere Gabe von Schmerzmitteln hat auch nicht mehr geholfen.
Sie war bis zum Schluss munter und an ihrer Umgebung interessiert. Das Fell glänzte und der Futterzustand war zufriedenstellend. Sowohl die Tierärztin als auch ich waren (bzw. ich bin es immer noch) der Ansicht, dass es genau der richtige Zeitpunkt war. Weil, Leiden hatte mein Pferd nicht verdient....



Unser neuer Stall:
Unser neuer Stall

Bilder von Wisonka

Bilder von Wisonka im Winter 2004 / 2005

Bilder von Wisonka 2005

Bilder von Januar / Februar 2006